29 Tore! Münchner Löwen ballern sich weiter
München - Dass sich Titelverteidiger TSV 1860 in der Vorrunde durchsetzen würde, konnte niemanden überraschen. Die Art und Weise imponierte dennoch.
von Matthias Horner
Drei Spiele, drei Siege, sagenhafte 29:0 Tore. Dahinter jedoch entbrannte ein enger Kampf um die übrigen drei Plätze, die am Sonntag auf der Anlage des TSV Moosach-Hartmannshofen für das Kreisfinale am 30. Juni an gleicher Stelle vergeben wurden.
In der Gruppe der „Löwen“ kam es in der letzten Partie gar zu einem Finale um die Qualifikation für die nächste Runde. Dem SC Amicitia genügte dabei ein 1:1-Unentschieden gegen den SV Olympiadorf-Concordia, „ein großes Ding für uns“, gab Trainer Horst Ehrhardt anschließend zu Protokoll.
Amicitias erste Mannschaft fristet in der Kreisklasse ein eher bescheidenes Dasein. Auch im Nachwuchs-Bereich darbte der Klub aus der Isarvorstadt lange vor sich hin, erst vor drei
Jahren, berichtet der 65-jährige Ehrhardt, „haben wir wieder angefangen, eine Jugend aufzubauen“. Mit durchschlagendem Erfolg, wie am Sonntag zu erkennen war. Dennoch möchte er die Aufgabe baldmöglichst „an zwei junge Spieler aus unserer Ersten abgeben, die derzeit den Trainerschein machen“. Betrachtet der erfahrene Ehrhardt den Verein doch zuallererst als „soziale Einrichtung“. Aus der anderen Gruppe dürfen derweil der Gastgeber sowie der FC Wacker weiter auf das große Finalturnier am 20. Juli in Gaißach hoffen. Seit nunmehr 19 Jahren richtet unsere Zeitung den Merkur CUP gemeinsam mit dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) aus, unterstützt von Hauptsponsor E.ON Bayern Vertrieb, uhlsport, dem offiziellen Ausrüster sowie Ensinger Mineralheilquellen.
Selbstverständlich sei der Fokus in dieser Saisonphase auf das größte E-Junioren-Turnier der Welt gerichtet, erläutert Wackers Trainer-Duo Jhonny Monastoque und Cengiz Dogan
unisono. Während Valentino, der Sohn des Kolumbianers Monastoque, sein Team als Kapitän auf das Feld führt, steht Dogans Sprössling Burak im Tor. Erst vor dieser Saison übernahmen die beiden Spielerväter die Teamleitung im Verein. Monastoque fungiert zudem noch als Spielertrainer der dritten Herrenmannschaft der „Blausterne“. Dogan dagegen entdeckte erst durch Burak die Liebe zum Spiel wieder, nun hofft er, dass die internationale Auswahl des Sendlinger Traditionsvereins auch die Finalturnier-Qualifikation bewerkstelligt.
Für die E-Junioren des TSV Moosach-Hartmannshofen ist ebenfalls ein Trainer-Duo zuständig. Die Zusammensetzung allerdings ist eine grundlegend andere als bei Wacker. In etwa so, wie sich Ehrhardt dies für seinen SC Amicitia wünscht. Sind Moosachs Trainer Kevin Klieber und Michael Herzog beide doch selbst noch aktiv. Der 21-jährige Klieber jedoch wechselt zur kommenden Saison zu Bezirksligist SC Olching, nachdem er mit seinem Heimatverein aus der Kreisliga abgestiegen war.
Das Trainergespann aber wird in Zukunft trotzdem zusammenbleiben, bilden die beiden doch seit mittlerweile fünf Jahren ein
eingespieltes Team im Verein. Manchmal müssten sie dabei „guter Bulle, böser Bulle“ spielen, sagt Klieber, die Rollen würden aber stets aufs Neue verteilt, ergänzt Herzog. „Seit die Buben das erste Mal auf dem Platz standen, werden sie von uns trainiert“, so der 20-Jährige, weshalb es nicht verwundert, dass es seinem kongenialen Partner Klieber auch nach dem Vereinswechsel „zu schwer gefallen wäre, sich von der Mannschaft zu trennen“. Die passende Erklärung hierfür liefert wiederum Herzog: „Dieses Traineramt ist für uns mehr als Spaß, das ist pure Leidenschaft.“